PAUL SONDEREGGER

SCHAUSPIELER • SPRECHER • SPRECHTRAINER • REGISSEUR

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Inszenierung 
 GRETCHEN 89FF.

"Mach doch nicht so ein Theater!" stöhnen wir, wenn wir mal wieder genervt sind von den Launen unserer lieben Mitmenschen. Ja, im Theater gehts hoch her! Auf den Proben schonen sich Regisseur und Schauspieler nicht. Und wenn es gar um Goethes "Faust" geht, kippen Lust und Begeisterung gerne mal in Wut und Tränen. Große Gefühle auf der kleinen Bühne. Dafür lieben wir schließlich das Theater. Theater-Diven über die Schultern geschaut, hat Lutz Hübner in seinem herrlich witzigen Szenenreigen "Gretchen 89ff.". Die Grundanordnung: ein Regisseur feilt mit einer Schauspielerin an der berühmten Kästchenszene aus Goethes "Faust". Die Variation: immer neue Typen von Inszenierungsteams versuchen sich an der Szene. Schnell wird klar: Regisseure sind grundsätzlich wahnsinnig und Schauspielerinnen immer unbegabt. Oder umgekehrt. Theater ist ihr Leben und eine willkommene Möglichkeit, vor der bösen Welt zu fliehen. Kunst macht das Leben also erträglich. Eine so tröstliche wie amüsante Angelegenheit auch für uns, die Zuschauer.

"Gretchen 89ff." - ein wunderbarer Spiegel unserer seelischen Gründe und Abgründe, eine Liebeserklärung an das Theater und ein genial-komischer Spaß für alle.

Theater-Kabarett von Lutz Hübner

Regie und Ausstattung
Paul Sonderegger
Beratung Ausstattung
Ruth Krottenthaler
Schauspielerin
Katja Preuß
Schauspieler
Peter Schulze-Sandow
Produktion
Theater Naumburg

 

PREMIERE am 14.11.2014 im Kunstkeller im Restaurant "Bocks" in Naumburg/Saale
www.theater-naumburg.de

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Naumburger Tageblatt, 31. Oktober 2014
Bericht von Constanze Matthes

Sprechprobe mit Korken

Theater Naumburg bereitet mit der Komödie "Gretchen 89ff." nächste Aufführung vor. Premiere wird am 14. November im Restaurant "Bocks" gefeiert.

Nur mit Mühe kann sie sich das Lachen verkneifen. Schauspielerin Katja Preuß hat es erwischt. Kein Wunder. Wie Gähnen ist auch Gelächter ansteckend, und das gab es gestern Vormittag im Probenraum des Naumburger Theaters im Nebengebäude des Hospitals reichlich. Zu einer Vorführung erster Szenen aus dem Stück "Gretchen 89ff." hatte das Theater Pressevertreter eingeladen. "Wir sind in der Mitte der Probenzeit", erzählt Regisseur Paul Sonderegger. Am 14. November soll im Kunstkeller des Naumburger Restaurants "Bocks" Premiere gefeiert werden (siehe Beitrag "Fakten"). Bis dahin werde nicht nur der Text sitzen, ist sich das Theater-Team einig. "Ich werde auch so konzentriert in meiner Rolle sein, dass ich nicht mehr lachen muss", bemerkt Katja Preuß schmunzelnd.

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"Und sie bewegt sich (doch)": Katja Preuß als Schauspielerin und Peter Schulze-Sandow als Regisseur zeigen mit dem Kabarett-Stück "Gretchen 89ff." den humorvollen Blick auf das Theaterleben. (Bild: Torsten Biel)

Auf die Bühne bringen sie und Schauspieler Peter Schulze-Sandow mit dem Stück von Lutz Hübner nicht nur eine Komödie. Vielmehr wird in zehn Szenen das Theater sowie das Verhältnis zwischen Regisseur, Schauspieler und Zuschauer gehörig auf die Schippe genommen. Der richtige Zuschauer erlebt Begegnungen und Proben. "Es gibt zwar keine durchgehende Handlung, vielmehr entsteht mit den kleinen Geschichten ein Mosaik. Aber das Spannende sind die unterschiedlichen Charaktere und die Konflikte zwischen ihnen", meint Sonderegger, der in der Vergangenheit schon mehrfach am Naumburger Theater Regie geführt hat. Die Inszenierung lebt vom Wortwitz, der Verwandlungskunst und dem übersteigerten Verhalten. Da macht die Schauspielerin eine Sprechprobe mit einem Korken im Mund, vermeint der Regisseur in den pantomimischen Bewegungen der Mimin nicht den Griff ins Schmuckkästchen, sondern in die Schachtel mit den Angelködern zu erkennen. Auch ein Satz wie "Regisseure sind schlimm in der Provinz" fällt da schon einmal. Im "Bocks" wird das Duo auf engstem Raum agieren, rund um Tisch und Stuhl. Höchste Ansteckungsgefahr also. Bekannte Mittel für gesteigerte Ernsthaftigkeit sollten Zuschauer indes zu Hause lassen. Lachen ist schön. Im Übrigen wird die Heiterkeit nachfolgend nicht nur im Restaurant gepflegt. Für Silvester steht eine Aufführung im Theaterhaus auf dem Spielplan, blickt Dramaturg Jörg Neumann voraus.

Schlüsselszene

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Der Berliner Paul Sonderegger führt Regie. (Bild: Biel)

Die Kästchen-Szene aus Goethes "Faust" zählt zu den Schlüsselszenen der Dramenliteratur. Die Komödie "Gretchen 89ff." von Lutz Hübner verweist darauf. "89ff." bezieht sich dabei auf die Seitenangabe in der frühen Faust-Reclam-Ausgabe. Hübner, Jahrgang 1964, ist laut Statistik des Deutschen Bühnenvereins schon in der Spielzeit 1999/2000 der meistgespielte Dramatiker der Gegenwart auf deutschen Bühnen. "Gretchen 89ff." wurde 1997 in der Baracke am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt.

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