Es waren einmal zwei Schwestern, genannt Schneeweißchen und Rosenrot, die in einer Hütte am Rand eines großen Waldes lebten. Eines Winters bekamen sie Abend für Abend Besuch von einem Bären, der bei ihnen Obdach suchte. Obwohl sie sich zuerst fürchteten, fassten sie Zutrauen zu dem Tier. Als das Frühjahr nahte, musste der Bär Abschied nehmen, denn im Wald hatte er seine Schätze vor den Zwergen zu schützen. Ob sie sich jemals wieder sehen? Der Märchenklassiker der Brüder Grimm mit Poesie und Witz neu erzählt. Mit Mut, Verstand und Herz, lassen sich die Abenteuer des Heranwachsens bestehen.
Märchen nach den Brüdern Grimm von Manuel Schöbel
Premiere am 2. Dezember 2018
BartherBoddenBühne Barth
www.vorpommersche-landesbuehne.de
Barth. Den Namen des Märchens hat man sicherlich schon gehört, aber worum ging es noch einmal genau bei „Schneeweißchen und Rosenrot“ von den Brüdern Grimm? „Jeder kennt es, aber man weiß nicht mehr so richtig, was da war. Genau das ist eine gute Voraussetzung“, sagt der Berliner Paul Sonderegger, der bei dem Theaterstück, das am 2. Dezember in Barth Premiere feiert, Regie führt.
"Die Geschichte an sich ist schlicht und schnell erzählt. Zwei Mädchen wachsen alleine bei ihrer Mutter auf und wollen die Welt entdecken. Sie begegnen immer wieder Gefahren. Unter anderem einem Bären und in unserem Stück auch einem Jäger, der den Bären jagt. Außerdem treffen sie einen Zwerg, bei uns sind es sogar zwei Zwerge." Dem Zwerg würden Schneeweißchen und Rosenrot mehrmals in brenzligen Situationen helfen. (…) "Es ist die Geschichte des Großwerdens. Die Mädchen müssen auf diesem Weg Prüfungen bestehen und Erfahrungen machen und reifen dabei zu Erwachsenen heran", sagt der Regisseur. Und ohne zu viel zu verraten: Es gibt am Schluss eine Verwandlung und ein glückliches Ende.
Die Herausforderung für den Regisseur - ein Stück, das für die ganze Familie und schon für Kinder ab vier Jahren geeignet ist. "Jeder sieht das Theaterstück mit seinen Augen und versteht das, was er oder sie schon verstehen kann". (…) "Mir war es wichtig, dass sich Kinder und Erwachsene mit den Figuren identifizieren können", sagt Paul Sonderegger. "Mich hat bei dem Märchen vor allem die Geschichte dahinter interessiert. Ich wollte die Entwicklung der Figuren auf der Bühne zeigen", berichtet der Regisseur. "Dabei wollte ich aber auch eine heitere und positive Geschichte erzählen. Ich möchte die Zuschauer mit an die Hand nehmen. Ich möchte, dass die Leute etwas erleben und dazu gehört auch immer, dass sie etwas mitnehmen." Denn vor allem beim Kindertheater gehe es darum, etwas zu vermitteln. "Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, aber ein Theaterstück für Kinder sollte eine Vorbildfunktion haben. (…) Was man Kindern zeigt, prägt sie. Im besten Fall sogar ein Leben lang."
Besonders freuen könnten sich die Theaterbesucher auch auf das Bühnenbild und die Kostüme von Stefan A. Schulz. "Die Kostüme sind märchenhaft und passen perfekt zum Stück. Wir haben ein tolles, wirkungsvolles Bühnenbild, das mit klassischen Mitteln gemacht ist. Es gibt keine Digitaltechnik, keine Projektionen", sagt Paul Sonderegger. "In einer ansonsten durchdigitalisierten Welt finde ich das ganz wichtig."
Das Märchen von Schneeweißchen und Rosenrot kennen die meisten vermutlich aus dem Fernsehen. Doch auch die Inszenierung an der Vorpommerschen Landesbühne kann sich sehen lassen. Sie hat für Zuschauer jeden Alters etwas zu bieten.
Anklam. Es ist ein übles Spiel, das die beide Zwerge Feinwurz und Grobwurz treiben. Nicht nur, dass sie Schneeweißchen und Rosenrot verwirren, zudem verwandeln sie zwei Brüder in einen Bären und einen Jäger, auf dass sie zu Todfeinden werden. Eines Nachts sucht der Bär Zuflucht bei den Schwestern. Zuerst fürchten sie sich, doch dann gewinnen sie Zutrauen zu dem Tier, aus dem im weiteren Verlauf der Geschichte noch viel mehr werden könnte. Auch wenn das nicht ganz problemlos verläuft, wie es sich für ein schönes Märchen nun mal gehört.
Für Paul Sonderegger, der (…) in Anklam Regie führt, ist Schneeweißchen und Rosenrot sogar ein „wunderschönes Märchen“, weil der Klassiker der Gebrüder Grimm sich vor allem darum dreht, „angstfrei aufzuwachsen“. Sich also nicht vor dem Wald, dem Bären oder auch der Liebe zu fürchten. Das Stück richte sich zwar vor allem an ein Publikum im Alter von sechs bis zehn Jahren, aber auch jüngere Kinder würden schon verstehen, worum es dabei geht. Selbst Erwachsene könnten darin immer noch etwas Neues entdecken, ist sich Sonderegger sicher.
Der gebürtige Österreicher führt mit diesem Stück zum ersten Mal Regie an der Vorpommerschen Landesbühne. (…) Von der Arbeit am Anklamer Theater kann er nur Gutes berichten. Das junge Team sei offen und interessiert, was bei Kostüm und Bühne geleistet wurde, spräche für sich. Und nun hofft er natürlich, dass das Stück auch beim Publikum zum Erfolg wird.
Die Premiere des diesjährigen Weihnachtsmärchens der Vorpommerschen Landesbühne begeisterte am Sonntag das Barther Publikum. Noch bis Donnerstag ist „Schneeweißchen und Rosenrot“ in der Boddenbühne zu sehen.
Barth. Ein steppender Bär, ein stotternder Jäger, zickige Zwerge und mitten drin ein unzertrennliches Geschwisterpaar: Das diesjährige Weihnachtsmärchen der Vorpommerschen Landesbühne, „Schneeweißchen und Rosenrot“ hat am Sonntag in der Barther Boddenbühne eine gelungene Premiere gefeiert. Fast 200 Besucher spendeten minutenlangen Applaus. Vor allem die Kinder waren begeistert, da sie (…) an der Aufführung sichtlichen Spaß hatten.
Das Märchen der Gebrüder Grimm in der Fassung von Manuel Schöbel (…) bereitete den Besuchern von Beginn an Freude, vor allem durch witzige Wortspiele oder kuriose Begebenheiten. Mal verfängt sich Zwerg Grobwurz (Philipp Haase) an irgendeiner Stelle mit seinem Bart, mal stolpert Jäger Jörg (Paul Gräntzel) mit seinem überdimensionierten Speer durch den geheimnisvollen Wald. Im Mittelpunkt stehen die toughen Schwestern Schneeweißchen (Severine Schabon) und Rosenrot (Hannah Ostermeier), die, wie Regisseur Paul Sonderegger sagte, „die Probleme des Erwachsenwerdens auf positive und produktive Weise meistern“. Ein Mutmacher für all die künftigen Erwachsenen im Publikum.
Das Stück ab vier Jahre begeisterte jedoch nicht nur die kleinen, sondern auch die größeren Kinder und die großen Kindgebliebenen. „Tolle Kostüme, eine tolle Ausstrahlung der Darsteller, sehr schöne Musik. Eine wirklich gelungene Premiere. Ein tolles Stück.“ (…)
Ähnlich begeistert äußerte sich Paul Sonderegger. „Eine Premiere ist immer aufregend. Aber es hat alles gut geklappt, die Schauspieler haben das wunderbar gemacht“, sagte der gebürtige Österreicher. Vier Wochen reine Probenzeit hätten sich ausgezahlt. „Es ist sehr schön, zu sehen, wie und wann die Kinder reagieren.“
Sonderegger arbeitet das erste Mal für die Vorpommersche Landesbühne. „Eine unglaublich angenehme Atmosphäre, ein sehr motiviertes Team, alle haben Lust, gutes Theater zu machen“, so Sonderegger, der gleichzeitig die sehr guten Bedingungen lobte, „trotz vergleichsweise bescheidener Mittel.“
Und wer nun wissen möchte, welches Geheimnis der krähende Bär in sich trägt, warum Rosenrot stets eine Schere am Schuh trägt und warum ein gutes Herz hat, wer viel träumt, hat noch bis Donnerstag im Barther die Gelegenheit, das herauszufinden. (…)
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